Das Merkwürdige an der Zukunft ist…

…dass man unsere Zeit später die gute alte Zeit nennen wird.

John Steinbeck

Warum ist das wohl so? Existentialistisch gibt es (m)eine Antwort: Die „gute alte“ Zeit tut uns nichts mehr. Sie ist vorüber und wir haben einfach keine Angst mehr auszustehen. Es entspricht unserem Wesen, welches nach Harmonie strebt, sich im Selbstschutz ignorant im Mantel von Sicherheitsgefühl einzulullen. Dieses Gefühl ignoriert die uns umgebende Realität. Aus gutem Grund: Harmonie wäre sonst unmöglich. Wir würden uns alle die Köpfe einschlagen. Angst erzeugt Abwehrhaltung, die meist im „snap-out“ endet: Man wird gewalttätig.
Und so heißt es richtig, Gewalt erzeugt Gegengewalt. Als Synonym könnte man so sagen: Angst erzeugt Gegen-Angst.

Und die „gute alte Zeit“ hat keine Spur mehr von Angst, denn wir haben sie heil überstanden – wir wissen, daß sie uns nie bedroht hat; nein – wir ignorieren diesen Fakt einfach. Weil wir nie genau wußten, welche Verschwörung gegen uns lief und scheiterte, welcher Pistolenlauf auf uns gerichtet war, aus welchem nie gefeuert wurde, welche Bombe da unter unserem Sitz lag und eine Fehlzündung hatte… oder welcher Freund uns mit unserer Liebe betrogen hat…