Die Toten der Loveparade und die „Lehren“

Verdammte Kinder! Man will „Lehren“ ziehen aus dem Tod von 19 Love-Parade Besuchern. Neben den Rücktrittsforderungen gegenüber dem Oberbürgermeister wird heftig gekreiselt in der Politik. Das gehört zum guten Ton.
Wenn ich von verdammten Kindern rede, dann nicht von den unglücklichen Opfern. Es sind jene, die nun von allen Seiten Konsequenzen sehen wollen: ob Demontage ungeliebter Politik-Mitstreiter oder Installation der eigenen Wichtigkeit durch „Maßnahmen“ aller Art.
Maßnahmen wie „bundeseinheitlicher Sicherheitsregelungen für Großveranstaltungen“.
Da kann man sich schon fragen, ob die bisher geltenden Vorkehrungen nicht genügt haben. Die Antwort liegt allerdings in den Rücktrittsforderungen gegen den OB: Angeblich wurden Vorschriften nicht beachtet. Es gibt sie also doch!
Und was ziehen wir für Lehren? Keine Ahnung. Ich ziehe jedenfalls die: Es wird nicht nachgedacht, sondern jeder macht das, was er am besten kann. Politiker können Politik machen – diese gerinnt zu Recht. Also mehr Verordnungen und Gesetze.
Aber wer stellt DIE Frage in diesem Fall, die da lauten würde: „Wer garantiert, daß die alten-neuen Vorschriften von anderen Behörden eingehalten werden?“