Mit erhobenem Zeigefinger…

Die erwachsene Menschheit verharrt im Kindheitsstadium. Und das Kollektiv ist planlos.

Das Schlimme am Erwachsensein ist, daß einem niemand mehr aus Erfahrung sagen kann, welches Verhalten ein Fehler ist. Und nur aus Erfahrung können wir lernen. Das hat die Erfahrung ja bewiesen. Auch wenn – wie Sokrates meint – kein wahres Wissen aus Erfahrung, sondern aus der Vernunft entspringt; es hat keinen Zweck, diese Prämisse umsetzen zu wollen. Einfach zuviele Knalltüten.

Die erwachsene Menschheit verharrt im Kindheitsstadium. Und das Kollektiv ist planlos. Nur innerhalb desselben schwingen sich diese oder jene politisch auf und bestechen mit militärischer und / oder wirtschaftlicher Macht. Da regiert das Prinzip der Gewinnmaximierung. Wissen wir ja. Wenigstens Politiker und Unternehmer haben einen Plan. Einen eigenen. Wir wissen, was wir „müssten“, wenn wir … und so weiter. Wir „müßten“ den CO2-Ausstoß verringern und müßten mal Energie sparen. Außerdem müßten wir mal bei uns anfangen. Aber … solange ich das Ozonloch nicht sehe, kann es mir ja egal sein.

Unsere Eltern haben uns vor existentiellen Fallen verschont; haben es zumindest versucht.  Und immer wieder hebt die tonangebende Generation ihre Zeigefinger und tut so, als wüßte sie, was gut für uns ist. Weiß sie nicht. Alles, wirklich alles, ist ein Prinzip des „sit and wait“ – mal sehen, was rauskommt. Zugeben darf das kein Politiker – zuviel Unsicherheit machte sich breit.

Halten wir also mal fest: Wenn man kein Verschwörungsfanatiker ist, sieht man, daß wir alle in einem ziellosen Boot treiben. Nur im Boot selbst hat jeder seine eigenen Interessen – und die beeinflussen den Kurs. Zu abstrakt? Von mir aus… Diese Art von fatalistischem Zynismus taugt sicher nicht, einen Staat zu führen. Er gibt keine Lösungsvorschläge und weckt kein Vertrauen. Was soll dieser Text dann?

Nur ein wenig die Augen öffnen.