Pussy Riot.

Als Kinder hören wir die grausigen Märchen von Hexen und listigen Bösewichten, von bösen Königinnen, die eitel sind. Wenn wir älter werden, lernen wir aus der Geschichte, von Kaiserreichen, Diktatoren, von Umstürzungen und Befreiungen, von den Machenschaften der Kirche, vom Zynismus der Welt. Wenn wir erwachsen sind, hören wir allenthalben den Spruch: „Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 noch Kommunist ist, keinen Verstand.“ Wir zweifeln – doch das Zweifeln mögen wir nicht, weshalb wir uns gerne Erleichterung verschaffen, indem wir uns zerstreuen: mit unseren eigenen Sorgen und Wünschen.
Als Kinder hören wir die grausigen Märchen von Hexen und listigen Bösewichten, von bösen Königinnen, die eitel sind. Wenn wir älter werden, lernen wir aus der Geschichte, von Kaiserreichen, Diktatoren, von Umstürzungen und Befreiungen, von den Machenschaften der Kirche, vom Zynismus der Welt. Wenn wir erwachsen sind, hören wir allenthalben den Spruch: „Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 noch Kommunist ist, keinen Verstand.“ Wir zweifeln – doch das Zweifeln mögen wir nicht, weshalb wir uns gerne Erleichterung verschaffen, indem wir uns zerstreuen: mit unseren eigenen Sorgen und Wünschen.

Wenn drei Frauen in Moskau vor den Kadi gezerrt werden und für zwei Jahre im Straflager enden, muß es dafür einen guten Grund geben. Die Mehrzahl der Menschen im In- und Ausland scheint sich einig, daß die „Verunglimpfung“ der Regierung dazu nicht genügt. Ebensowenig, daß der Ort ihrer Meinungsbekundung eine orthodoxe Kathedrale war, womit den Gläubigen „maximaler emotinaler Schaden“ zugefügt wurde.
Das hört sich an wie eine Phantasie. Märchenhaft wäre sie, wenn die Richterin die Diktatur Putins verurteilen würde, statt die Künstlerinnen. Und wenn die Gefühle orthodoxer Priester als Entschuldigung einer Diktatur entlarvt würden.

Was, wenn die Aktion nicht in einer Kirche stattgefunden hätte? Wären die Stürme der internationalen Entrüstung für Putin schwerer zu ertragen gewesen, weil er nicht hätte ablenken können von der Degeneration seines Staates? Das spielt keine Rolle, denn diese Hypothese wird nicht mehr zum Faktum.

Eine andere besitzt jedoch diese Möglichkeit: Was, wenn die Facebook- und Twitter-Aktionen, wenn die .org-Domainnamen im Überfluß vorhanden sind und niemand diesen Dingen mehr Beachtung schenkt?  Das Internet drückt den Willen der Menschen en masse aus, doch wer setzt diesen Willen durch? Nur jene, welche sich scheinheilig auf die demokratischen Säulen ihres Thrones berufen, welche zumindest den Schein der Demokratie zu wahren gezwungen sind, werden den virtuellen Stimmen Beachtung schenken. Putin zählt nicht dazu. Sein Zynismus tritt in die Fußstapfen aller seiner Vorgänger – von Rurik bis Stalin.

Der Spiegel hat dem Prozeß um „Pussy Riot“ eine Titelseite gewidmet – zu Recht. Doch was fangen wir mit dieser Geschichte an? Die drei Frauen sind, wie die Russen an sich, auf sich allein gestellt.
Wenn drei Frauen in Moskau vor den Kadi gezerrt werden und für zwei Jahre im Straflager enden, muß es dafür einen guten Grund geben. Die Mehrzahl der Menschen im In- und Ausland scheint sich einig, daß die „Verunglimpfung“ der Regierung dazu nicht genügt. Ebensowenig, daß der Ort ihrer Meinungsbekundung eine orthodoxe Kathedrale war, womit den Gläubigen „maximaler emotinaler Schaden“ zugefügt wurde.
Das hört sich an wie eine Phantasie. Märchenhaft wäre sie, wenn die Richterin die Diktatur Putins verurteilen würde, statt die Künstlerinnen. Und wenn die Gefühle orthodoxer Priester als Entschuldigung einer Diktatur entlarvt würden.

Was, wenn die Aktion nicht in einer Kirche stattgefunden hätte? Wären die Stürme der internationalen Entrüstung für Putin schwerer zu ertragen gewesen, weil er nicht hätte ablenken können von der Degeneration seines Staates? Das spielt keine Rolle, denn diese Hypothese wird nicht mehr zum Faktum.

Eine andere besitzt jedoch diese Möglichkeit: Was, wenn die Facebook- und Twitter-Aktionen, wenn die .org-Domainnamen im Überfluß vorhanden sind und niemand diesen Dingen mehr Beachtung schenkt?  Das Internet drückt den Willen der Menschen en masse aus, doch wer setzt diesen Willen durch? Nur jene, welche sich scheinheilig auf die demokratischen Säulen ihres Thrones berufen, welche zumindest den Schein der Demokratie zu wahren gezwungen sind, werden den virtuellen Stimmen Beachtung schenken. Putin zählt nicht dazu. Sein Zynismus tritt in die Fußstapfen aller seiner Vorgänger – von Rurik bis Stalin.

Der Spiegel hat dem Prozeß um „Pussy Riot“ eine Titelseite gewidmet – zu Recht. Doch was fangen wir mit dieser Geschichte an? Die drei Frauen sind, wie die Russen an sich, auf sich allein gestellt.