Nochmal zum Kapitalismus

Es ist irgendwie nachvollziehbar, dass sich manche, welche sich beispielsweise „Lions“ oder „Rotarier“ nennen, der Empathie gewisser Menschengruppen nicht erliegen, weil sie dazu Mitgefühl erfahren müssten. Von der Empathie entfernt sein, mag sozial entrückt oder entfremdet bedeuten. Darin steckt allerdings eine zu starke Wertung. Man darf keiner Person etwas unterstellen, bloß weil man zu faul oder zu ängstlich oder zu beschäftigt ist, sie zu verstehen. Wenn da jemand wäre, der wenig Sinn und Wert in Sozialem sieht, schränkte das die Auswahl zunächst auf die Erfolgreichen unter den zweckgetriebenen Menschen ein. Kapitalisten, Ideologen, Strategen. Sie sind unabhängiger, freier, liberaler. Sie können sich gewisse Freiheit leisten, weil sie Dienste anderer erkaufen können. Soziale Währung ist immer nur unter den peers wichtig, jenen, […]

Gentechnik und das Glück, Deutscher zu sein

Eine Überlegung more geometrico: Wenn Lizenzen auf Saatgut von Monsanto & BASF gezahlt werden muß, was wären die Konsequenzen?   Zunächst wird die Nachfrage nach Früchten der Ernte erhöht und damit der Preis: Einige Farmer können sich womöglich nicht leisten, Lizenzgebühren zu bezahlen, womit ihre Felder brach liegen. Das führt zu einer Verknappung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Grundnahrunsmittel werden teurer, was vor allem jene betrifft, die arm sind. Oder: Die Farmer zahlen Lizenzgebühren und der Preis auf die Ernten erhöht sich – was vor allem jene betrifft, die arm sind. Beide Szenarien sind inhuman aber ökonomisch sinnvoll für jene, welche die Lizenzgebühren einstreichen. Die ganze Perversion dieses Marktmechanismus entfaltet sich im ersten Fall, wenn man bedenkt, daß es genug Boden gibt, […]

Moment mal, hieß es nicht, Eigentum verpflichtet?

Kapitalismus ist nicht als solcher zu verdammen. Er ist – entsprechend alter Lehren und Philosophen vom Zen über Sokrates bis zur Volksweisheit der Mäßigung – als gesunder Wettbewerb zu unserem Fortkommen notwendig. Er schafft freiwilliges Wachstum. In humaner Form schafft er nicht Angst vor der Freiheit, weil man in permanenter Furcht vor Arbeitslosigkeit lebt, sondern er nutzt seinen Gewinn als Gewinn für alle. Wie steht es mit dem deutschen Artikel 14 Absatz I des Grundgesetzes? Eigentum verpflichtet. Allein die Beachtung dieses Artikels in aktiver Form wäre ein Fortschrittt. Es ist dem deutschen Grundgesetz immanent, daß (Grund)Recht durch oder aufgrund Gesetzes eingeschränkt werden können. Doch in den Siebziger Jahren des letzen Jahrhunderts wurden diese Einschränkungen als liberal verkauft: Der tollwütige Köter […]