"Just six weeks of corruption" - eine Zusammenschau.

Der US-Senator Chris Murphy fasste im US-Kongress die ersten sechs Wochen der Trump-Administration zusammen. Hier ein auf Deutsch übersetztes Transkript. Herr Präsident, Ich bin ein großer Fan der Boston Red Sox, und einer der berühmtesten Spieler in der jüngeren Geschichte der Red Sox ist Manny Ramirez. Manny Ramirez war ein großartiger Baseballspieler, aber er hatte die Angewohnheit, sowohl auf als auch abseits des Spielfelds einige ziemlich absurde Dinge zu tun. Einiges davon war für das Team schädlich, darunter bizarre Vorfälle auf dem Spielfeld, wie das Abfangen von Würfen anderer Outfielder, bevor sie das Infield erreichten. Abseits des Spielfelds störten seine Eskapaden oft das Team. Sein Verhalten wurde so regelmäßig, dass unter den Red Sox-Fans ein Spruch entstand: „Das ist nur Manny, der Manny ist.“ Im Laufe der Jahre wurde dieser Satz zu einer Art Akzeptanz dafür, dass Manny Ramirez jede Saison eine Menge Dinge tun würde, die dem Team schadeten. Mit der Zeit wurden diese Verhaltensweisen nicht mehr mit Feindseligkeit aufgenommen; sie wurden kaum noch bemerkt. Sie wurden normalisiert. Ich erzähle diese Geschichte, weil sie ein universelles Konzept veranschaulicht: Wenn schlechtes Verhalten normalisiert wird, fühlt es sich nicht mehr wie schlechtes Verhalten an – selbst wenn es Menschen schadet. Heute ist die Welt voller korrupter Regierungen – Regierungen, in denen […]

Hyper Hyper Hyperinflation!

Wenn der CEO von Twitter schon twittert, dass die Hyperinflation vor der Tür steht, muß ja was dran sein. Zumindest ist das Zeug für self fulfilling prophecies, wie eine Türschwelle, über die man stolpert, weil man sich darauf fokussiert. Hier liest man von Jack Dorsey und seiner Prophezeiung. Dabei braucht es keinen CEO, um die Zeichen zu sehen. Vor zwei Jahren warnte man in den USA vor einer Inflation, nachdem Forderungen nach generellen Lohnerhöhungen laut wurden. Als gäbe es Inflation nur, wenn man den Arbeitern mehr Geld gibt. Tatsächlich ist ein hyper-inflationärer Trend seit Jahren zu verzeichnen. Die unsägliche Zockerei an den Börsen und die damit verbundene Geldschöpfung unterliegt keinen Pareto-Optimum. Will heißen: Wenn einer verliert, gewinnt nicht einfach ein […]

Warum Politik korrupt sein muß

Wenn Sokrates davon spricht, daß Philosophe Könige oder wenigstens Könige Philosophen sein sollten, attestiert er dem politischen Duktus die Notwendigkeit von Weisheit und Umsicht. Wenn ich das Volk reden höre, dann sind Politiker machtgierige, korrumpierte Opportunisten. Damit attestiert der politischen Realität alle Ferne von Sokrates' Wunsch. Ist das so? Dazu will ich die Begriffe "machtgierig", "korrumpiert" und "Opportunist" sezieren. Die Gier nach Macht, kann eine Triebfeder für menschliches Handeln sein. Eine Triebfeder im Nietzscheanischen Sinne, der erste Schritt zur Willkür, aus welcher nach Kant der Wille zur Handlung erwächst. Politik, die zu Recht gerinnt, zu den Spielregeln der Gesellschaft, ist dabei das unmittelbare Werkzeug, Macht zu erweitern und zu erhalten. Doch wie kommt man eben dazu, Politiker zu sein? Welche […]

Moment mal, hieß es nicht, Eigentum verpflichtet?

Kapitalismus ist nicht als solcher zu verdammen. Er ist – entsprechend alter Lehren und Philosophen vom Zen über Sokrates bis zur Volksweisheit der Mäßigung – als gesunder Wettbewerb zu unserem Fortkommen notwendig. Er schafft freiwilliges Wachstum. In humaner Form schafft er nicht Angst vor der Freiheit, weil man in permanenter Furcht vor Arbeitslosigkeit lebt, sondern er nutzt seinen Gewinn als Gewinn für alle. Wie steht es mit dem deutschen Artikel 14 Absatz I des Grundgesetzes? Eigentum verpflichtet. Allein die Beachtung dieses Artikels in aktiver Form wäre ein Fortschrittt. Es ist dem deutschen Grundgesetz immanent, daß (Grund)Recht durch oder aufgrund Gesetzes eingeschränkt werden können. Doch in den Siebziger Jahren des letzen Jahrhunderts wurden diese Einschränkungen als liberal verkauft: Der tollwütige Köter […]

Wir fordern: Klopapier, zweilagig, ungebleicht.

Die Medien fragen sich, was die "Okkupanten" denn nun fordern? Man pickt sich einzelne Stimmen heraus mit durchaus unterschiedlichen Aussagen. Letztlich lassen sich diese unter ein großes Ziel subsumieren: Die Wiedereinführung von echter Demokratie, welche die Gier ruiniert hat. Ich habe das mal konkretisiert: 1. Kappung von Privateigentum auf zwei Millionen Euro und Verteilung auf Arbeitnehmer oder Kommunen. Eine Enteignung dieser Art lässt einige aufschreien – aber ist das tatsächlich die Mehrheit? Mit zwei Millionen lässt es sich gut leben. Im Gegenzug werden Unternehmer weiterhin vor Durchgriffshaftungen über ihre Kapitalgesellschaften geschützt. 2. Kapitalgesellschaften müssen ein Mindesteigenkapital von 50% haben – das gilt insbesondere für Banken. Und dass Unternehmen für Spekulationen die auf den Rahmen dieser 50% beschränkt sind - voll […]

...und plötzlich zeigt man mit Fingern

Nun, nichts gegen Affirmation von Dingen, über welche man schon seit geraumer Zeit eine recht klare Vorstellung hatte, wie zum Beispiel dem politischen Einfluß der Lobby (in Amerika). Wenn jedoch bestimmte Tatsachen durch IWF-Studien bestätigt werden, die schon bei meiner Urgroßmutter gewiss waren, wird es wunderlich. So schreibt der IWF in einer Studie von Juni diesen Jahres : "Die Studie zeigt außerdem, dass zur Beeinflussung von Gesetzgebungsverfahren nichts wichtiger ist als persönliche Beziehungen zwischen Lobbyisten und Politikern." Für diese Tatsache gibt es einige Begriffe: "Vitamin B, Geklüngel, Filz, Pack - die Krähe, welche der anderen kein Auge aushackt", etc. Und diese haben sich nicht erst in den Jahren nach 2008 entwickelt. Darum darf die Frage nach dem Sinn der Studie doch […]