Menschen sind nicht gut zueinander. Oder?

Da steht der Lehrer, einer, der sich erwachsen gibt, der erwachsen ist, einer, der aus dem Kind-Sein gewachsen ist, eine abgebrannte, gestresste Kreatur, welcher die Kinder womöglich am Herzen liegen oder auch gleichgültig sind. Schlimmer noch, wenn wir den Kindern unseren Haß mitgeben, auf ihr Potential und ihre naiven Ansichten. Warum tun wir das unseren Kindern an? Kudos an alle Lehrer, die sich mühen.

Die Schule hält dir das Bild des Gewinners vor Augen. Und schon schwebt das Damoklesverschwert des Vergleichs über dir. Und schon bist du im rat race, als ahnungloses Kind. Als unschuldiges Kind. Sind wir nicht dagegen, die Unschuld zu betrügen, sie auszunutzen? Und dennoch tun wir es unseren Kindern an, sie in Formen zu pressen, ihnen das Leben auszumalen, wie wir es sehen. Es ist die Überformung durch das Konventionelle.

Da steht der Lehrer, einer, der sich erwachsen gibt, der erwachsen ist, einer, der aus dem Kind-Sein gewachsen ist, eine abgebrannte, gestresste Kreatur, welcher die Kinder womöglich am Herzen liegen oder auch gleichgültig sind. Schlimmer noch, wenn wir den Kindern unseren Haß mitgeben, auf ihr Potential und ihre naiven Ansichten. Warum tun wir das unseren Kindern an? Kudos an alle Lehrer, die sich mühen.

Unsere Ordnung muß ihre Ordnung sein. Unsere Kausalitäten und Prämissen sind für sie Gesetz und der Katechismus läßt sie antworten. Sie wissen, dass der Lehrer das Egebnis weiß. Nicht irgendeines, sondern dieses — und kein anderes. Heute ist es kaum menschliche Bösartigkeit, wie Charles Bukowski sie vor Jahren anklagend durch die Zeilen scheinen ließ. Heute ist es der Schliff der Methode. Die Optimierung der Wissensvermittlung, das Streamlining des Lernprozesses.

Wir optimieren Abläufe. Es ist dadurch notwendig, zu typisieren und kategorisieren. Unser Verstand hat Gefallen gefunden am Spiel mit der Logik. Kleine Schubladen mit Etiketten, sauber geordnet, wenn möglich. Ein simplifiziertes Muster der Welt, das man abrufen und vergleichen kann. Eine Versicherung der eigenen Kontrolle über das Dasein. Das Kategorisieren tötet die Person, so wie die katechistische Schule die Person tötet. Doch welche Möglichkeiten hat unser Geist, der in der Kant’schen Tradition auf 12 Kategorien, Zeit und Raum beschränkt sei?

Nicht wenige fragen sich irgendwann, wer sie sind. Traurig für jene, welche eher auf was antworten können. Vom Verlierer bis zum Achiever: Wer sich die Frage stellt, stellt sich plötzlich selbst in Frage.