Was ist ein "Befreiungskrieg"?

Der Gesellschaftsvertrag ist kein Konstrukt der Freiheitsverteidigung, im Gegenteil. Auf seiner Grundlage werden Freiheitsräume zum Zweck des Zusammenlebens eingeschränkt. Das Ergebnis ist Vertrauen in Stabilität und daraus Möglichkeiten neuer Freiheitsverwirklichung. Diese realisierten neuen Freiheiten werden zu Werten erhoben, deren Verteidigung mit Freiheitsverteidigung gleichgesetzt wird. Solche Strömungen sind zutiefst konservativ; sie verteidigen die Früchte ihrer Gewinne aus dem Gesellschaftsvertrag gegen andere, inklusive ihrer Mitbürger.

The omniscience bias: Why the internet spreads superstition

A challenge forces the brain figuratively to leave the comfort zone and enter a terrain of uncertainty. As a result it creates a gap of information to support one’s view on an issue and leaves gaps in the brain’s structure of knowledge. This “uncertainty effect” has been scientifically evaluated in 2006 by the Boston MIT and led to disturbing conclusions: The brain replaces missing information with an inexplicable fright, an “irrational by-product of not knowing — that keeps us from focusing on the possibility of future rewards”. Frankly: People want to know what they are already inclined to believe.

Gibt es Ananke?

Determinismus müßte meinen, daß unsere Vergangenheit das Resultat einer Gleichung und die Zukunft damit mathematisch berechenbar ist. Dann teilt sich die Welt für das Individuum in zwei Sphären: Die externe, außerhalb dessen Einflußbereiches und die interne, die aus dem eigenen Handeln auf die mich umgebende Realität einwirkenden Antriebe. Hier liegt schon Bias: Denn es läßt den Fakt in den Hintergrund geraten, daß die Handlungen des Individuums durch seine Umgebung beeinflußt sind.  Und das soweit, daß es seinen Willen nicht in die Dinge legt, sondern nur einen Sinn. Frei nach Nietzsche und frei nach dem Yin-und-Yang: die große, sich ausgleichende Energie, die am Ende alles gleich macht. Die sich in ihrer Größe nicht ändert, auch wenn es in ihr pulsiert. Die […]

Mechanismus der Entfremdung

"Denn Politik ist gestern und heute mehr denn je das, als was die Kyniker der zerfallenden griechischen Stadtgemeinschaften sie erlebten: ein bedrohliches Zwangsverhältnis von Menschen zueinander, eine Sphäre bedenklicher Karrieren und fragwürdiger Ambitionen, ein Mechanismus der Entfremdung, die Ebene des Krieges und des sozialen Unrechts - kurzum jene Hölle, die die Existenz gewaltfähiger Anderer über uns verhängt." - Peter Sloterdijk, Kritik der zynischen Vernunft

Was kann ich glauben? (ohne Antwort im Text)

"Fische sind nicht dumm ..." - "aber die Relativitätstheorie verstehen sie nicht" entgegnete ich. Die Diskussion verschob sich alsbald zu der Frage, ob Tiere eine Seele hätten. Sowas liebe ich: über schrecklich unbestimmte Begriffe zu disputieren. Das macht man nur in der Anfangsphase seines Studiums, wo die Brust noch geschwollen ist vor Stolz und Zuversicht. Alles Instinkte war mein Standpunkt, dem entgegengehalten wurde, daß Tiere vielleicht genau das tun, was sie tun, weil sie den "Sinn", die Absurdität des Lebens erkannt hätten. Weil sie also eine Stufe weiter wären als homo sapiens. Das wollte ich nicht akzeptieren. Warum mein Weltbild so streng methodisch sei. "Weil ich eines brauche." Das war die Frage. "Du sollst dir kein Bild machen" meinte einst einer […]

Das Sein zum Tode

Si tacuisses, philosophus mansisses. Gelegentlich muß aber mal etwas gesagt sein. Da kommen die Zweifel schon beim Schreiben: Ich brülle in die Welt. Wozu? Macht. Selbst Macht ist gleichgültig. Aber jetzt - im Moment - widme ich mich mal Heidegger. Kein Existenzialist, sondern der Sinnsucher. Sein ist im zeitlichen Kontext. Sein Sinn zu geben ist sein Anspruch, weil man nur begrenzt verweilt Wohl wahr - mit unendlicher Zeit ist jedes Handeln bedeutungslos. Meint er, meine ich. Aber ich gehe noch weiter: Selbst in begrenzter Zeit ist Handeln zwecklos, da die Masse, die immer wieder von Geburt an leeren, unschuldigen Geister von einer Massenmoral zurückgeworfen werden in das menschliche Massendämmern. Doch da hilft mir Hegel vielleicht: historische Dialektik. Vielleicht hilft es […]

Das Merkwürdige an der Zukunft ist...

...dass man unsere Zeit später die gute alte Zeit nennen wird. John Steinbeck Warum ist das wohl so? Existentialistisch gibt es (m)eine Antwort: Die "gute alte" Zeit tut uns nichts mehr. Sie ist vorüber und wir haben einfach keine Angst mehr auszustehen. Es entspricht unserem Wesen, welches nach Harmonie strebt, sich im Selbstschutz ignorant im Mantel von Sicherheitsgefühl einzulullen. Dieses Gefühl ignoriert die uns umgebende Realität. Aus gutem Grund: Harmonie wäre sonst unmöglich. Wir würden uns alle die Köpfe einschlagen. Angst erzeugt Abwehrhaltung, die meist im "snap-out" endet: Man wird gewalttätig.Und so heißt es richtig, Gewalt erzeugt Gegengewalt. Als Synonym könnte man so sagen: Angst erzeugt Gegen-Angst. Und die "gute alte Zeit" hat keine Spur mehr von Angst, denn wir […]