Die neue Bedrohung der Antarktis

Als der internationale Antarktis-Vertrag im Jahre 1959 geschlossen wurde, war von Ressourcen nicht die Rede. Man sprach von wissenschaftlicher Expedition und ausschließlich friedfertiger Nutzung. Zwölf Länder waren Unterzeichner und jede Partei war sich der Existenz reichhaltiger Vorkommen an Bodenschätzen  - von Ag bis Zn - bewußt. In den 80er Jahren wurde das Thema anderweitiger Exploration wieder aufgegriffen und infolgedessen sozusagen "ein Vertrag für den Vertrag" geschlossen: das "Protocol on Environmental Protection Act". Dieses "Protokoll" besagt in Artikel 7, daß "jede Aktivität in Verbindung mit Mineralvorkommen, die nicht rein wissenschaftlicher Natur ist, untersagt ist". Inzwischen wurden die Ölvorkommen neu geschätzt: und das Ergebnis brachte Turbulenz in die Vertragsdogmatik. Im Oktober 2008 wurde errechnet, daß die Ölförderung aus der Antarktis zu teuer wäre: über 100 US Dollar pro Barrel. Vor fünf Jahren lag das Barrel bei einem Preis von 77 US Dollar. Heute kostet das Faß im Schnitt 115 US Dollar. Unrenatbilität ist also zumindest keine Ausrede mehr für jene, die nun auch an fremden Territorium rütteln wollen. Die Antarktis ist territorial in ungleiche Sektoren (oder Kuchenstücke) aufgeteilt. Und diese Aufteilung gerät nun ins Wanken. Seit dem ersten Vertragsschluß wurde immer wieder versucht, an ihr Änderungen vorzunehmen. So wurden, Länge um Länge, die Größe der Kuchenstücke erweitert: vom Meeresboden zu den Bodenschätzen […]

Warum Politik korrupt sein muß

Wenn Sokrates davon spricht, daß Philosophe Könige oder wenigstens Könige Philosophen sein sollten, attestiert er dem politischen Duktus die Notwendigkeit von Weisheit und Umsicht. Wenn ich das Volk reden höre, dann sind Politiker machtgierige, korrumpierte Opportunisten. Damit attestiert der politischen Realität alle Ferne von Sokrates' Wunsch. Ist das so? Dazu will ich die Begriffe "machtgierig", "korrumpiert" und "Opportunist" sezieren. Die Gier nach Macht, kann eine Triebfeder für menschliches Handeln sein. Eine Triebfeder im Nietzscheanischen Sinne, der erste Schritt zur Willkür, aus welcher nach Kant der Wille zur Handlung erwächst. Politik, die zu Recht gerinnt, zu den Spielregeln der Gesellschaft, ist dabei das unmittelbare Werkzeug, Macht zu erweitern und zu erhalten. Doch wie kommt man eben dazu, Politiker zu sein? Welche […]

Tonio

"Seine Einstellung zur Gesellschaft war von der Überzeugung eingenommen worden, es gäbe keinen Hort der Erkenntnis mehr. Akademiker - wozu auch er gehörte - alles Dummschwätzer. Künstler, gut, seinetwegen, aber die hofften nur auf Profil, die litten nicht. Von den übrigen ganz zu schweigen. Die Einzigen - die das wahre Leben kannten, seien die Arbeiter, die Hungernden – auch hungernde Akademiker - seinetwegen... Die kratzten an eternen Problemen, welche die Menschheit der Moderne nicht gelöst hat... Und nicht lösen würde. Immerhin muß man zugeben, dass die Hungernden und Arbeitenden tatsächlich die große Masse ausmachen - also kennen die meisten Menschen das Leben doch! Anstatt daraus etwas zu machen, schien er vom Wahn der übrigen Welt heimgesucht zu sein: Er selbst […]

Die Demokratie, die wir hinterlassen

Nach 9 Jahren Besatzung kehrte Ende Dezember 2011 der letzte US Soldat aus dem Irak zurück. Pünktlich zum christlichen Weihnachtsfest. Anlaß für einen Blick auf das "befreite" Land heute. Was die Amerikaner betrifft, sind diese der Überzeugung, einen "demokratischen Prozeß" etabliert zu haben.  Der bestand vornehmlich darin ein Heer von knapp einer Million irakischer Soldaten zum Schutz der - sagen wir "politischen Stabilität" - auszubilden. Das ist mit Abstand das größte Vermächtnis der Amerikaner. Es war sozusagen die moralische Pflicht der USA, den aufflammenden Bürgerkrieg einzudämmen. Lästig, doch notwendig, um den zweiten, mit Massenvernichtungswaffen begründeten Verteidigungskrieg, welcher sich später als Angriffskrieg eines Despoten der Bush-Familie herausstellte über die Jahre unter den Teppich zu kehren. Und nun? Obama löst eines seiner […]

Gefahr aus der Migranten-Parzelle

Andere Sitten und andere Bräuche sind immer mit der Besorgnis verbunden, dass man sein anders Gegenüber falsch versteht oder vice versa. Wenn beispielsweise Herr Hlulu aus Tansania, seines Zeichens Ex-Richter, nun in seinem gepachteten Kleingarten in Norderstedt versucht, ein oder mehrere Affenbrotbäume zu pflanzen, kann es den Zaunnachbarn schon mulmig werden. So geschehen ebenda, wo der Verein der Kleingärtner beschlossen hatte, eine Migrantenquote auf die Pachtverträge im Kleingarten einzuführen. Beschlossen wurde, die Quote bei 12,6% - welche dem gesamtdeutschen Ausländeranteil entspricht – festzusetzen. Angst vor allem Anderem ist verständlich. Denn ein Affenbrotbaum kann immerhin 10 Meter dick werden. Wenn Mr. Hlulu also seine Malvengewächse in Reih und Glied aufforstet und auch nur eines davon aufgehen sollte im kühlen Norderstedt, haben […]