Inzwischen wurden die Ölvorkommen neu geschätzt: und das Ergebnis brachte Turbulenz in die Vertragsdogmatik. Im Oktober 2008 wurde errechnet, daß die Ölförderung aus der Antarktis zu teuer wäre: über 100 US Dollar pro Barrel. Vor fünf Jahren lag das Barrel bei einem Preis von 77 US Dollar. Heute kostet das Faß im Schnitt 115 US Dollar. Unrenatbilität ist also zumindest keine Ausrede mehr für jene, die nun auch an fremden Territorium rütteln wollen.
Die Antarktis ist territorial in ungleiche Sektoren (oder Kuchenstücke) aufgeteilt. Und diese Aufteilung gerät nun ins Wanken. Seit dem ersten Vertragsschluß wurde immer wieder versucht, an ihr Änderungen vorzunehmen. So wurden, Länge um Länge, die Größe der Kuchenstücke erweitert: vom Meeresboden zu den Bodenschätzen darunter und weiter zum Wasser selbst.
Wie Australien, Frankreich, Japan, Russland oder die USA in Zukunft in Zukunft handeln, wird zur einer interessanten sozilogischen Feldstudie: Das internationale sozio-ökonomische Paradoxon. Werden wir Zeugen gewalt-latenter Konflikte? So, wie einst die USA ohne Ankündigung nukleare U-Boote in die arktischen Gewässer Kanadas geschickt hatte, wohl um augenscheinlich die Aberkennung Kanadische Ansprüche zu demonstrieren.
Die Neuseeländer, die einen beachtlichen Sektor für sich beanspruchen, sind sich der angespannten Situation bewußt. Ebenso wissen sie, daß ihr Anspruch ob ihrer Größe international nicht zu halten sein wird. Die Kiwis reagieren darauf gelassen.