Anzünden! Abknallen!

Das steckt doch in den meisten von uns: Unsicherheit, Angst vor Bedeutungslosigkeit und der permanente Drang, im Leben nie stillstehen zu dürfen. Nach ein paar Minuten MTV und der 40-Zimmer-Villa nebst 120-Auto-Garage von P.Diddy & Co. sehe ich nur meine mickrige Existenz, meinen Unwert. Damals, als dieser alte Notar während meines zweiten mündlichen Staatsexamens eingeschlafen war, hätte ich aufspringen, seinen Schlips und damit das ganze verdammte Justizministerium anzünden sollen. Hätte. Heute steht es wie damals und die selben alten, selbstgerechten und überheblichen Säcke urteilen über aufgeregte Referendare. Die wiederum sind selber schuld, daß sie diesen Mist mitmachen. Damit meine ich vor allem jene – den Großteil – die gar nicht mehr wissen, warum sie Jura eigentlich studiert haben. Zwar bin […]

Jetzt geht's ab.... Spionage am Unterleib.

Ich bin weißgott keiner, der's nicht mit Technik hat. Aber irgendwann.. Naja, letztens laufe ich mal zu Deichmann rein, da piept doch dieser Detektor am Eingang und verwickelt mich in einen netten Plausch mit einer Verkäuferin.Nach 1,5 Minuten war ich wieder raus, denn mich beschäftigte die Tatsache, daß ein RFID-Chip irgendwo in meinen Klamotten war so sehr, daß ich keinen Nerv für die Billigtreter um mich besaß.Heute aber... heute fühlte ich im Büro irgendwas im Rücken kratzen. Seltsames Viereck. Da dachte ich mir nichts dabei. Als ich aber aus der Badewanne stieg, fiel mir dieses seltsame Viereck in meinem Schlüpfer auf. Ein Schauer erfaßte mich und ich zog kräftig an einer Ecke. Da kommt doch tatsächlich eine Antenne zu Vorschein […]

Dorfladen... endlich!

Hier wird endlich aufgebaut, was seit Jahren runiert wurde: Der Dorfladen kommt zurück. Sein Ruin war vor Jahren Konsequenz und Voraussetzung eines ultra-kapitalistischen Systems der Konzernbildung. Geld im Fluß halten - aber in der Gemeinde. Das ist das Motto, Monopole einzugrenzen und den Schattenseiten der Globalisierung heimzuleuchten. Das Interessante ist an der Dorfladen-Strategie, daß die Einwohner Anteilseigner einer Genossenschaft sind. "Mein Shop, also shoppe ich hier!". Aldi, Lidl, Schlecker, Obi, Metro - fuck off! Zum Video

Ein Horrorszenario...

Wenn der Mensch handelt, dann hat er vorher Prioritäten gesetzt. 'Was mache ich zuerst?' mag er sich vorher gefragt haben. Man hat ja immer mehr als eine Sache zu erledigen. Dem Bundestag mangelt es natürlich ebensowenig wie dem Einzelnen an Aufgaben. Nur feststehende Prioritäten hat er nicht. Fragt man einen Politiker nach Wirtschaft, ist die momentan natürlich höchste Priorität. Fragt man ihn nach der Bildungspolitik mag er schon ins Stocken kommen: Die hat natürlich auch Priorität. Das nimmt dem Wort Priorität im diplomatischem Aspekt jeden Sinn. Priorisierung bedeutet "der Vorderere", aus dem Latein von prior. Es kann also nur einen geben. Bleiben wir bei Bildung und Wirtschaft. Zeichnen wir ein Horrorszenario (rekurrierend auf die 20er bis 40er Jahre des 20. […]

Na gugge hin...

Aus einer Adelsfamilie ist er, unser neuer Wirtschaftsminister, Karl-Theodor zu Guttenberg. Da schau hin! Eine mit langer politischer Historie. Erstes Staatsexamen mit s.c.l. und Dr. iur. Dazu noch Sohn, Obmann, Uffz der Reserve, Aufsichtsrat, Staatskanzlei-Mitarbeiter. Mit gerade 37  Jahren der jüngste Wirtschaftsminister und er hat schon einen extensiven Wikipedia-Eintrag. Ich spekuliere nur mal: Warum treten die Alten ab? Haben die Angst vor der new economy, die eigentlich nur ein hastvoller Überbau der guten alten ist? Meinen sie, nur die Jungen könnten mit dem wildgewordenen Köter Neoliberalismus umgehen? Wäre jedenfalls denkbar. Das Problem, welches ich sehe - und da lehne ich mich weit aus dem Fenster - könnte da liegen, daß Karl-Theodor, welcher eben aus Kreisen stammt, welche die Dinge etwas […]

Hurra, ich bin Bankbesitzer!

Eines ist Fakt: Staatsbanken sind in der Tat ein arges Kettenhalsband, was dem Köter "Neoliberalismus" angelegt wird. Wenn sogar die FDP ("ausnahmweise") von einer Verstaatlichung der Hypo Real Estate spricht, dann muß die Sprichwörtliche Kacke wirklich am Dampfen sein. Das zynisch-perfide an der Geschichte ist vor allem, daß es die Damen und Herren in den oberen Rängen eiskalt erwischt: Die Verbindlichkeiten möchte ich nicht haben. I

Angehauen

Ich zähle zur Lokalprominenz. Inzwischen hat mich neben dem MDR auf dem Erfurter Fischmarkt nun auch das ZDF abgefangen. Wie meine Meinung zum zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung wäre. Ich: "Um die Uhrzeit hab' ich keine." Das wurde nicht ausgestrahlt, sondern nur mein GeEiere vor der Kamera, wie ich die zweite, konkretere Frage umschiffte. Ich war souverän im Auftreten, nahezu fotogen und hatte auch die gewisse Seriosität - kurz gesagt: Ich konnte mich gar nicht leiden. Dazu verhalf mir aber der junge Bursche mit dem Mikrofon, dessen Handzittern verriet: Er war aufgeregter als ich. Also noch nichtmal Volontär. Früher hat man mich auch auf die Straße geschickt, zum Volk, um Meinungen einzuholen, die dann redaktionell zu kürzen und was draus zu […]

Willkommen im Krieg

Menschen haben das falsche Aussehen, das falsche Parfüm, das falsche Alter, die falsche Größe, zu kleine Titten, zuviele Haare hier, zuwenig dort... Das Falsche existiert nur in unserem Geist. Äußerlich "ernstzunehmende" Personen (Kleider machen Leute und Titten eine verführerische Frau), geben wir ihnen innerlich sympathisch Kredit. Die Enttäuschung wird umso größer ausfallen, wenn das Innere der Erwartung nicht entspricht.

Steuer-ID

Idee am Rande: Da ich meinen Papierkram öfter mal verlege, habe ich etwas Bammel davor, daß ich meine neue Steueridentifikationsnummer mal verlege. Was dann? Da kommt die Idee in's Spiel: Eine Tätowierung, z.B. auf dem Hinterkopf, oder den Arm, wäre doch verlegungssicher. Ich glaube, die Nazis (nicht nur die deutschen), hatten so eine Idee schon vor mir. Naja, vielleicht schlage ich das unserer Regierung mal vor. Man könnte diese Nummer ja auch universell verwenden - in Verbindung mit meinen Fingerabdrücken und meinem Retina-Muster wäre das ein totsicheres Ding. Interessanter Nebeneffekt wäre dann - im Hinblick auf den effizienten Datenhandel in Deutschland - die optimale Produktplatzierung. Beispielsweise kann Amazon so viel besser herausfinden, was für Bücher ich lese (falls überhaupt). Sofern […]