Beim ersten Mal, da tut's besonders weh (oder: Warum die deutsche Wirtschaft besser ist als die italienische)Beim ersten Mal, da tut's besonders weh

Wenn man am Morgen mit dem Fahrrad zu Arbeit fährt und kurz vor dem Eingang zum Büro blaue Rundumleuchten wahrnimmt, vergißt man für eine Weile die Schwermut, die sich breitmacht, wenn man über die Schwelle tritt. Stattdessen wird alle Emotion in Neugier umgewandelt, um sich kurz darauf in Schadenfreude zu ergießen. Da waren doch drei Autos beim Rechtsabbiegen aufeinandergebumst. Alles Frauen. Oh, wie sich Schadenfreude mit einer gesunden Portion Chauvinismus in lieblich-grimmigen Taumel verwandeln kann! Feuerwehr war gleich in zwei Zügen vertreten und die Polizei machte sich extrabreit. Das erste Auto war sowas wie eine Familienkutsche; ein Ford Irgendwas oder ... irgendwas. Hauptsache rot. Der zweite war ein silberner Kombi, ein Opel. Dessen Hinterteil war schon vom Dritten (einem unschuldigen […]

Begehrt der Mob auf? Oder: Warum Fleischbrötchen die Heizkosten steigern.

Das ist kein deutsches Problem, sondern eines der gesamten westlichen Zivilisation, die sich bisher auf ihrem Wohlstand ausruhen durfte. Allein diese Zivilisation hat jetzt die Möglichkeit, mit dem ihr drohenden wirtschaftlichen (und sozialen) Abstieg nach neuen Wegen zu dessen Bewältigung zu suchen. Ansonsten läuft ein Volk Gefahr, bis an die Schmerzgrenze seiner Leidensfähigkeit zu geraten und ... den Rest kennen wir ja. Bleibt nur eines zu hoffen: Daß die westliche Zivilisation noch nicht zu dekadent geworden ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Warum OBI mich meine Wohnung hassen läßt...

In der Wohnung eines Menschen entfaltet sich dessen wahre Freiheit. Und das birgt Gefahren in sich. Es fängt alles ganz harmlos an: Man kauft sich eine neue Zimmerpflanze und einen schicken Topf dazu. Das wird fein! Mit Topf, Pflanze und dem Sack voll Erde in den Zähnen beginnt man an der Wohnungstür herumzuwurschteln, kramt nach dem Schlüssel wobei man sorgenvoll bemerkt, wie sich der Blumenerden-Plasticksack zwischen den Zähnen immer weiter dehnt (10 Kilo immerhin!) und ahnt Schreckliches. Dieser dämliche Schlüssel, diese dämlichen Jeans... wo hängt er denn...

Berlins Seele

Es war nicht mein erstes Mal in Berlin. Wohl auch nicht das letzte. Das hätte ich vor dem letzten Besuch nicht gesagt. Da verschwendete ich kaum noch einen Gedanken an die Stadt als ich aus ihren Mauern entflohen war. Diesmal schienen die Häuserfluchten auseinandergerückt, um Licht hineinzulassen. Die Tage und Nächte dort haben mir das erste Mal die Seele der Stadt eröffnet. Berliner sind offen. Sind daneben. Sind geradaus. Aber sie tragen atavistische Züge: Sie suchen. Jeder scheint als Individuum die anderen zunächst nicht als solche wahrzunehmen, als sein die Anderen Teil einer Masse, die minder würdig scheinen, einer menschlichen Regung zum Subjekt zu werden. Man wird überall angesprochen - aus egozentrischem Interesse wie "Kleingeld" oder "Bist Du Tom....?" (Ja, ich wurde für einen Schauspieler gehalten). Man reagiert offen abweisend oder herzlich. Der Andere ist ohne jegliche Erwartung oder Begeisterung, also bin ich es auch. Das wäre die Oberfläche. Atavismus deshalb, weil im Inneren eines jeden die Suche nach Vertreibung der Einsamkeit lebt. Sie gibt jedem Gelegenheit, sich […]

Was haben Mampfbacken mit Umweltschutz zu tun?

So etwas wie die Tortilla-Krise ist doch beispielsweise Aufopferung. Da öffnet sich Mexiko dem Freihandel und darf vom Amerikanischen Imperium Mais futtern. Irgendwann kommt ein cleverer Unternehmer mit Bio-Ethanol. Was gibt es umweltfreundlicheres als Bio-Ethanol? Zumindest können wir uns von unserem schlechten Gewissen freikaufen - besonders jene, die viel fressen und viel Sport treiben! Daher fordere ich: Alle Sportler und Vielfraße (außer die Fetten) müssen staatlich gezwungen werden, Bio-Ethanol zu tanken, jawohl!