Wir haben es satt.
Natürlich haben wir es satt. Wir haben die Schnauze gestrichen voll. Die Angst vor einer gefährlichen Virusinfektion ist einem Gefühl von Ohnmacht gewichen. Für einen Demokraten, also jemanden, der sich als selbstbestimmt und frei begreift, ist das fast die ultimative Qual. Doch es geht noch schlimmer: Niemand weiß, wie lange noch. Sie kennen das vielleicht vom Zahnarzt; wenn sich die Bange einstellt, dass der Bohrer noch vielleicht noch einmal kreischen wird. Und man hat den Mund zwar sperrangelweit offen, doch der Arzt versteht unser Gemurmel nicht. Es wird irgendwann vorbei sein. Ganz bestimmt. Man wendet sich an die Politiker, die an die Experten verweisen. Wissenschaftler haben aber die Angewohnheit, wenig diplomatisch zu sein. Von ihnen ist keine wertende Aussage über die Zukunft der Nation zu erwarten. Wissenschaften, besonders Medizin und Virologie, sind empirische Geschäfte. Ihre Antworten sind a posteriori - nach dem Fakt. Daher gibt es für uns nichts als die ewige Wiederkehr des Gleichen: Inzidenzzahlen, Stimmungsbilder, Hoffnungsschimmer und Verunsicherung. Die Medien agieren dabei offenbar intakt, denn sie tragen die Zweifel der Regierungen und der Wissenschaft weiter. Was kann man aber von der Politik erwarten? Persönliche Bereicherung steht auf der Skala hilfreicher Politik ganz unten. Darauf folgt die Wiedergabe von Fakten, Zahlen in Pressekonferenzen. Der Bürger wünscht sich allerdings konkrete […]