Profit oder Freiheit?

Wir muten den Menschen freiheitseinschränkende Maßnahmen zu. Maske, Impfung, Versammlungsverbot, 3G, 2G, 2G+ und Verlust des Einkommens. Kultur und soziale Nähe werden stark eingeschränkt. Das alles zum Schutz des Gesundheitssystems, das in Pandemiezeiten der erste Angriffspunkt politischer Instabilität zu werden droht. Dabei wird der Stimmung der einzelnen Betroffenen wenig Gewicht beigemessen und stattdessen aus der großen Gruppe der Skeptiker werden die Spinner, Extremisten und Sturköpfe stellvertretend ausgewählt. Es sei Unvernunft, sich nicht impfen zu lassen. Womöglich. Dass sich Geister an dieser Frage scheiden vernebelt den Blick auf andere wichtige Belange, die ursprünglich für die Covid-Problematik sind. Die Frage nach der Impfwilligkeit ist zwar nicht unwichtig, aber zu früh gestellt. Fraglich ist zunächst, ob eine Impfung in 2021 noch 2022 effektiv sein wird. Ob auch die knapp 70% der geimpften Deutschen noch geschützt sein werden, wenn die Omikron-Mutante und ihre Nachfolger auf den Plan treten. Wird es nun alle halbe Jahre neue Impfstoffe geben? Wird es für Impfgegner ein neues Argument geben, sich nicht impfen zu lassen, das heißt: „Es wirkt ohnehin nicht“? Es ist eine einfache Theorie: Wenn effektive Impfstoffe in kurzer Zeit auf über 80% der Weltbevölkerung verteilt würden, wäre Covid-19 nahezu ausgelöscht. Weil es kontrollierbar wäre. Das setzt aber voraus, dass die ganze Welt Zugang zu Impfstoffen bekommt. […]

Major Tom: Die Konstruktion der Superlative

Es war in den Neunzigern als ein entnervter Peter Schilling von einer kleinen Dorfbühne verschwand und sein Konzert vorzeitig abbrach. Unter Buh-Rufen wurde er von seiner Stage verbannt, nachdem er zum dritten Mal den selben Song anfing: Major Tom. „Völllllig lohosgelöst, von der Eeeerde, flieeegt das Rauhauhaumschiff…“ Es war eben nur einmal ein richtiger Hit. Und die Leute wollten mehr. Peter, mit bürgerlichem Namen Pierre, Schilling hatte noch einen anderen Nummer-Eins Hit in den 1980ern. Er war zwar keine „One-Hit-Wonder“, doch aus diesem Zwischenfall in einem kleinen thüringer Dorf kann man so etwas wie eine konstruierte Absurdität entnehmen. Was passiert mit jemandem, der an der Spitze seines Erfolges ankommt? Wo geht es von dort aus hin? Nun, es gibt keinen […]

Die traurigen 100.000

Wenn ich ausrechne, wieviele Prozent der Bevölkerung Deutschland an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, komme ich auf 0,125%. Jeder 0,125te von 5,6 Millionen (bisher Infizierter) stirbt an Covid, also 1,53%. Jetzt bin ich versucht, weitere "Milchmädchenrechnungen" anzustellen, wie beispielsweise die tatsächliche Sterberate bei Covid-19, verglichen mit einer Grippewelle, etc. Dann kommt auch noch die Dunkelziffer hinzu. Die ist so dunkel, dass ich mutmaße. Aber es bleibt beim "Priming": Meine erste Zahl - 1.53% - bestimmt alles Nachfolgende, was vergleichsweise klein, minimal, unerheblich anmutet. Das Rationale lenkt ab von der Realität, vom Humanen, vom Tragischen und von der simplen Tatsache, dass ich mich automatisch auf die sichere Seite schlage in meinen Berechnungen. Es ist wie bei allen Statistiken: Ich gehöre […]

Nochmal zum Kapitalismus

Es ist irgendwie nachvollziehbar, dass sich manche, welche sich beispielsweise „Lions“ oder „Rotarier“ nennen, der Empathie gewisser Menschengruppen nicht erliegen, weil sie dazu Mitgefühl erfahren müssten. Von der Empathie entfernt sein, mag sozial entrückt oder entfremdet bedeuten. Darin steckt allerdings eine zu starke Wertung. Man darf keiner Person etwas unterstellen, bloß weil man zu faul oder zu ängstlich oder zu beschäftigt ist, sie zu verstehen. Wenn da jemand wäre, der wenig Sinn und Wert in Sozialem sieht, schränkte das die Auswahl zunächst auf die Erfolgreichen unter den zweckgetriebenen Menschen ein. Kapitalisten, Ideologen, Strategen. Sie sind unabhängiger, freier, liberaler. Sie können sich gewisse Freiheit leisten, weil sie Dienste anderer erkaufen können. Soziale Währung ist immer nur unter den peers wichtig, jenen, […]

Hyper Hyper Hyperinflation!

Wenn der CEO von Twitter schon twittert, dass die Hyperinflation vor der Tür steht, muß ja was dran sein. Zumindest ist das Zeug für self fulfilling prophecies, wie eine Türschwelle, über die man stolpert, weil man sich darauf fokussiert. Hier liest man von Jack Dorsey und seiner Prophezeiung. Dabei braucht es keinen CEO, um die Zeichen zu sehen. Vor zwei Jahren warnte man in den USA vor einer Inflation, nachdem Forderungen nach generellen Lohnerhöhungen laut wurden. Als gäbe es Inflation nur, wenn man den Arbeitern mehr Geld gibt. Tatsächlich ist ein hyper-inflationärer Trend seit Jahren zu verzeichnen. Die unsägliche Zockerei an den Börsen und die damit verbundene Geldschöpfung unterliegt keinen Pareto-Optimum. Will heißen: Wenn einer verliert, gewinnt nicht einfach ein […]

Wer die Zeche zahlt

Vermieter sind per se Menschen, die zuviel haben. Ich höre schon von allen Seiten, wie das Gespenst - nein, der Teufel! - angerotzt wird: KOMMUNISMUS! Was ist denn mit all denen, die sich im Schweiße ihres Angesichts ein zweites Häuschen oder ein drittes erspart haben und nun endlich die Früchte ihrer Arbeit ernten wollen? Ich frage: Was ist mit denen, die niemals die Früchte ihrer Arbeit ernten können, weil sie Miete zahlen? Und zwar bis an ihr Lebensende! Was ist mit denen? Es gibt genug Wohnraum, wenig davon ist kein Luxus. Jawohl, Wohnen ist Luxus geworden. Weil es die Ansicht gibt, man könne irgendwann jene Früchte der Arbeit ernten. Dabei leben die meisten von uns doch von der Hand in […]

Eigentum verpflichtet, auch während Covid?

In einer Welt, in der Eigentum verpflichtet, wären die vergangenen Monate anders verlaufen. Insbesondere für Mieter, Freiberufler, kleine und mittelständische Unternehmen, welche zur Mietzahlung verpflichtet sind. Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.Artikel 14 (2) GG Würde Eigentum verpflichten, wie es in Artikel 14 (2) Grundgesetz steht, hätte die Regierung verfügt, die Verpflichtung zu Mietzahlungen für Geschäfts- und Wohnimmobilien auszusetzen. Nicht als Aufschub oder zinsloses Darlehen, sondern ohne Gegenleistung wären Mieteinnahmen ausgefallen. Jene Vermieter, welche damit in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten wären, hätte der Staat finanziell entschädigen können. Die Zahl dieser Menschen wäre erheblich geringer gewesen als die Millionen Unternehmer, Kurzarbeiter und Mieter.