Wettbewerbsfähigkeit oder warmer Arsch?

Es geht um die Existenz und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Energieversorger. Der Bundeswirtschaftsminister sagt es, ein Wirtschaftsprofessor sagt es, Achim Derks, der Hauptgeschäftsführer Deutscher Industrie- und Handelskammer bestätigt es.

Man erkennt ein Muster: Dreimal Leute, denen „Wirtschaft“ auf die Stirn geschrieben steht. Gleichförmig wird das Mantra einer starken Wirtschaft beschworen, weil deren Absturz – nach meiner jener Experten – uns alle in den Abgrund reißt. De facto heißt das also, frieren für die Wirtschaft.

Sicher: Private Haushalte verbrauchen enorme Mengen an Energie und Einsparung ist das einzig wahre nachhaltige Mittel gegen Klimakrise und eine unmenschliche Pareto-Effizienz. Nach dieser beuten wir, kurz gesagt, andere aus, um in überbordendem Luxus zu leben. Das hört sich für die meisten von uns befremdlich an; jedoch ist der Energieverbrauch eines Deutschen über den Maßen des gesunden Mittels.

Das ärgerliche an den Aussagen der drei oben genannten Experten ist allerdings die Art und Weise, wie die Industrie verteidigt wird und dabei um die Benennung Konsequenzen für die Bürger herumgetänzelt wird. Stattdessen wird staatliche Unterstützung für Unternehmen gefordert. Eine Art Sozialabgabe. Die Tatsache, dass diese Finanzhilfen unser aller Steuergelder sind, wird immer klein gehalten.

Anstatt also die Dinge zu benennen, dass nämlich die fetten Jahre vorbei sind, schwelgen sie in der atavistischen Illusion der trickle-down economics. Als wäre es unsere Pflicht und Aufabe, für die Wirtschaft zu leiden, damit sie uns später durch schlechte Zeiten hilft. Paradox, nicht?