Una Panetta bitte!

Er ist kein italienisches Spritzgebäck, sondern ein Amerikaner. Und ich wäre fast auf ihn hereingefallen: Das gutmütige Großvater-Gesicht des US-Verteidigungsministers Leon Panetta. Doch Holzauge, bleib wachsam! Hätte er sich auf seinem Neuseeland-Besuch nicht zu hirnrissigen Äußerungen hinreißen lassen, die in der amerikanischen Tradition einfach tief verwurzelt scheinen. Gut: Einem Opa ist das nicht zu verdenken, wenn er geistig in den 50ern, 60ern oder 70ern des vorigen Jahrhunderts verweilt. Zur Gedenkfeier der gefallenen neuseeländischen Soldaten hatte Panetta die üblichen Floskeln parat: "I struggle each time for words that can provide comfort or meaning to try to help at a time of such heartbreak." Und er versichert den Familien, daß ihre Töchter und Söhne als "a hero(s) and a patriot(s)" starben. Die Kiwi’s haben’s nicht so mit Patriotismus – zumindest nicht im amerikanischen Sinne. Trotzdem bringt Panetta seine hirnlosen Sprüche weiter an’s Publikum, indem er erklärt, daß jene, welche sich mit verbündeten Soldaten anlegen, wissen, daß sie den Preis dafür bezahlen müssen. Sicher doch. Für einen Amerikaner wir Panetti mit dem freundlichen Pfannkuchengesicht ist es unvorstellbar, daß jemand in einem Krieg („Konflikt“) die Absicht haben könne, amerikanische Soldaten verletzen oder töten zu wollen. Das macht man nicht! Und wenn doch, dann gibt’s Streß. So lapidar ich das hier hingeschrieben habe, so lapidar […]

Wumbaba!

Mal so richtig in eigener Sache: Was, wenn ein Synonymwörterbuch zur Abwechslung mal Spaß macht? Vor Jahren habe ich immer wieder die levitated.net Webseite besucht und versucht, aus einigen der Experimente Anregung zu sammeln. Gesammelt habe ich - wie verrückt, doch meistens war ich dann doch zu faul oder zu beschäftigt, um mehr daraus zu machen als gammelige Festplattenleichen. Das ist seit heute anders! "WUMBABA!" ist entstanden - noch immer ein Experiment und beta, aber sicherlich schon nützlich. Zu viele Worte verloren: Guckst Du hier.

Terror - was er eigentlich bedeutet

Sternstunde Philosophie vom 11.09.2011 "Ach, wenn Könige bloß Philosophen oder Philosophen Könige wären!" In jener "Sternstunde Philosophie" geht es um den Terrorismus. Wir werden durch die Medien derzeit tagtäglich über den Terror terro... ähm... informiert.  Doch wer weiß, was er wirklich bedeutet? Nachdem ich das gesehen hatte, habe ich Herrn Usthoff eine Email gesandt mit meiner Definition des Terrorismus, die sich als zu kurz erwies. Ich meinte, Terrorismus sei hauptsächlich Die Zerstörung des bürgerlichen Glaubens in staatlich garantierte Sicherheit. Herr Usthoff fand das zu weit - und da hatte er recht, denn "Kriminalitaet, Kriege, Tsunamis und Reaktorkatastrophen" sind zum gleichen Effekt in der Lage. Immerhin ist meine Interpretation ein einschränkendes Merkmal für den Terrorbegriff. Ach, was soll das Gelaber - […]

Pussy Riot.

Als Kinder hören wir die grausigen Märchen von Hexen und listigen Bösewichten, von bösen Königinnen, die eitel sind. Wenn wir älter werden, lernen wir aus der Geschichte, von Kaiserreichen, Diktatoren, von Umstürzungen und Befreiungen, von den Machenschaften der Kirche, vom Zynismus der Welt. Wenn wir erwachsen sind, hören wir allenthalben den Spruch: „Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 noch Kommunist ist, keinen Verstand." Wir zweifeln - doch das Zweifeln mögen wir nicht, weshalb wir uns gerne Erleichterung verschaffen, indem wir uns zerstreuen: mit unseren eigenen Sorgen und Wünschen. Als Kinder hören wir die grausigen Märchen von Hexen und listigen Bösewichten, von bösen Königinnen, die eitel sind. Wenn wir älter werden, lernen wir aus der […]

Freie Unterkunft für alle!?

Da schaue ich Nachrichten. Man ist sich einig, daß die Grundstückspreise in Neuseeland durch's Dach geschossen sind. Kein Normalverdiener kann sich ein eigenes Haus auf eigenem Grundstück leisten. Es sei denn, man gibt sich einer Bank hin für dreißig Jahre. Ein globales Problem, welches sich in dieser kleinen Volkswirtschaft drastisch offenbart: Noch vor fünfzehn Jahren war ein Grundstück im Schnitt 100.000 Dollar wert. Der Wert hat sich nicht geändert, doch der Preis: 600.000 Dollar muß man berappen, um es zu kaufen. Das übersteigt ein mittleres Einkommen um das 5.2-Fache - in Auckland sogar um das 6.2-Fache. Damit sind Immobilienpreise höher als in Los Angeles oder New York. Der Grund dafür, so meint die größte neuseeländische Immobilienfirma, seien die gestiegenen Nebenkosten. […]

Asyl und Menschenwürde

Ich höre sie schon raunen - "die Kanaken, die faulen Schweine, nehmen unsere Arbeit weg... und kriegen alles in den Arsch geschoben! So weit ist es schon.". Nicht nur in den Kneipen wird man bald hinter vorgehaltener Hand murmeln - der Unmut, der Hass wird sich cholerisch auf den Straßen ausbreiten und durch die Fernseher in unsere Wohnzimmer kommen. "Ausländerfeindliche Übergriffe" und "Neonazis werden Schlagzeilen machen und ablenken von unserem eigenen Gewissen - von unserer eigenen Misere. Daß Menschen, die auf "Kosten des Staates" leben - Asylanten oder nicht - überhaupt als Problem thematisiert werden, ist lächerlich wie tragisch: rund 90 Millionen Euro zusätzliche Belastung, während ein ganzer Staat 37 Milliarden Euro Zinsen an ein Konsortium einer Handvoll Unternehmen (Banken) […]

Geld her, reicher Sack!

  Man sollte alles von mindestens zwei Seiten betrachten. Allerdings darf man nicht allen Argumenten Glauben schenken, denn es soll ja Menschen geben, die einfach nur Stimmung machen wollen. Wie zum Beispiel ich, wenn ich über jene schreibe, welche den Plänen des französische Präsidenten Hollande zu "Reichensteuer" kritisch gegenüberstehen. Hollande will den Spitzensteuersatz drastisch anheben, die Obergrenze sogar aufheben. Er macht damit einige der Vergünstigungen Sarkozis rückgängig und setzt noch einen drauf. Kritiker, heißt es bei der FAZ, sehen schon die Flucht der Reichen (und des Kapitals) aus dem Land. Na und? Zum einen bezweifle ich die Abwanderung von Franzosen aus ihrer Heimat, weil sie mehr Steuer zahlen müssen. Zum Lebensstil gehört mehr als nur Geld auf der Bank. Und […]