Die Bauhausierung der Handarbeit
Handarbeit ist etwas Schönes, wenn sie ein Handwerk ist. Aber die "Bauhausierung" der Lebensumstände hat Handarbeit zu Luxus gemacht. Was soll "Bauhausierung" bedeuten? Spätestens als Henry Ford die Fließbandarbeit eingeführt hatte die Bedeutung von „Handarbeit” eine neue Dimension gewonnen. Es gab plötzlich Verwalter, Beamte, Angstellte und Arbeiter für die Massenproduktion von Gütern. Dann folgte etwas, das die Kommodisierung ins Leben rief. Diese hat alles und jeden zur Ware gemacht und die Standardisierung hat nicht Handarbeit teurer werden lassen, sondern die Produkte wertloser. Unsere heutige Lebensweise kennt keine Nachhaltigkeit, weil Nachhaltigkeit zu teuer, wie auch Handarbeit zu teuer ist. Und obwohl es wahrscheinlicher wird, dass die Menschheit wieder auf ein Zeitalter der Handarbeit zusteuern könnte, ist die Idee des homo oeconomicus als "vernünftig" noch immer Paradigma. Daniel Kahnemann hat in seinen psychologischen Untersuchungen jener Vorstellung vom homo oeconomicus zumindest das Rationale entrissen. Was er als "Verlustangst" bezeichnete ist beim näheren Hinsehen nur der Streß an sich. Die Angst vor dem Verlust von dem was man hat, also im Grunde dem Leben. Dazu ist unter allen bekannten Lebewesen n nur der homo sapiens fähig. Und ist der homo oeconomicus dabei vom homo sapiens zu trennen? In Zivilisationen hat existentielle Angst nichts verloren, denn sie wird von der materialistischen aufgefangen. Materialistische Sorge genügt, […]