„Ach, Internet, Internet – wenn ich das immer höre. Das hat doch keine Zukunft!“ So heisst es in einem Film vom Komikerduo Elsterglanz. Diese Zukunft wurde in den 1990er Jahren verloren. Zumindest wenn man Zukunft offen lassen möchte, so wie man eine Gesellschaft in ihrer Entwicklung offen halten sollte, um von Demokratie zu sprechen.
Die frühen Hacker, die Raver, die … haben sich zu sehr vom Establishment befreien wollen übersehen, dass fundamentale Rechte und Institutionen, wie die der checks and balances – der Gewaltenteilung – behaltenswert waren. Dass es nicht um die Befreiung vom Staat ging, sondern von denen, die den Staat gegen den gemeinen Bürger aufbringen.
War es in den 1980ern und 1990ern die neoliberale Agenda, die sich in Lobby und Politik wiederfand, haben sie zugelassen, dass durch eine technokratische ersetzt wurde. Was Yanis Varoufakis Technofeudalismus nennt, hat sich in den USA nach vorne gedrängt. Trump und die Tech bros sind egozentrisch-autistische Personen, denen das Soziale gleichgültig ist. Die vielmehr dem Sozialen aus Angst vor ihm entfliehen wollen. Beispielsweise auf den Mars. Sie sehen drohendes Chaos, die Auswirkungen des Klimawandels. Sie bauen Bunker, Schutzwälle, Überwachungssysteme und Raketen. Sie sind, wie Douglas Rushkoff es asudrückt, Kinder.
Das Internet ist kein Kind des neoliberalen Kapitalismus. Nachdem AT&T damals ablehnte (es sei kein Geschäft mit dem Internet zu machen), wurde es irgendwann doch gekauft. Es wurde instrumentalisiert, alles in ihm und durch es kommerzialisiert und Konnektivität und smarte Geräte erfüllen ihren Nutzer nur noch deshalb, weil sie da sind. Weil wir die Möglichkeiten haben und meinen, jede Einschränkung wäre ein Axtschlag auf unsere Freiheit. Weil wir Möglichkeit mit Freiheit verwechseln verteidigen wir die Möglichkeiten, die uns der Kapitalismus bietet. Sinn und Preis bleiben verschwommen.
(Mehr dazu im kommenden Essay)