Heute also, wo das politische Klima von flegelhafter Dummheit durchsetzt ist, die nicht einmal mehr zynisch, sondern eben dumm ist, rufen die alten Bullies wieder zum Krieg auf. Noch einmal auf das selbe Land, dessen Wohlstand in den 1950ern von eben jenen Westmächten zerstört wurde. Oppression de luxe.
Der US-Außenminister Mike Pompeio ruft zum Regimewechsel im Iran auf. Für eine äußere Einmischung in interne Staatsangelegenheiten ist das nahezu höflich, verglichen mit der üblichen Vorgehensweise der USA. Zugleich hatte Pompeio 2018 allerdings zur Bombardierung des Iran aufgerufen, um dessen Atomprogramm zu stoppen.
Als bezahlter Redner vor den Volksmudschahedin aufzutreten, ist für einen US-Außenminister per se fragwürdig. Immerhin unterstreicht das zugleich seine anti-iranische Haltung. Die Volksmudschahedin stellen das gegenwärtige Regime des Iran infrage. Dazu muß man allerdings wissen, daß diese Opposition im Iran die einzig geduldete ist und zugleich als „loyal“ gilt. Im Sinne des französischen Philosophen und Soziologen Henri Lefebvre könnte man diese Opposition sozusagen als „Residuum“ bezeichnen. Das ist ein so geringer, aber hörbarer, Teil einer Opposition in einem totalitären System, welcher der Obrigkeit gewisse Rechtfertigung gibt. Die herrschende Gewalt sozusagen stabilisiert.
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- Ach, Internet hat doch keine Zukunft "Ach, Internet, Internet - wenn ich das immer höre. Das hat doch keine Zukunft!" So heisst es in einem Film vom Komikerduo Elsterglanz. Diese Zukunft wurde in den 1990er Jahren verloren. Zumindest wenn man Zukunft offen lassen möchte, so wie man eine Gesellschaft in ihrer Entwicklung offen halten sollte, um von Demokratie zu sprechen. Die…