L’aereo volare

Hier in Neapel ist auf den ersten Blick nichts vom Antrieb des Geldes zu bemerken, der in einer durch und durch ökonomisierten Welt weiter nördlich alles in Bewegung hält.

Neapel. Es ist ein Dasein, das für einen Mitteleuropäer seltsam erscheint: Was tun die Menschen den lieben langen Tag? Sie hören laut Musik, hängen Wäsche auf, quetschen sich in zerknitterten Autos und auf lauten Motorrollern durch die engen Gassen, ständig hupend und sitzen auf Plastikstühlen vor ihren Häusern. Sie sind freundlich und geschäftig.

Hier in Neapel ist auf den ersten Blick nichts vom Antrieb des Geldes zu bemerken, der in einer durch und durch ökonomisierten Welt weiter nördlich alles in Bewegung hält. Wonach sehnen sich die Menschen hier in dieser Welt, die einem verschlossen scheint? Das herauszufinden bedarf Zeit, die ich leider nicht habe.

Bilder genügen nicht, um diesen Ort zu beschreiben, Film und Ton würde den Eindruck der Lebendigkeit hier nur verzerren. Man muß hier sein, um einen Begriff vom Ursprünglichen, vom Herzen Italiens zu bekommen. Es sind Geräusche und Gerüche, die den Bildern Glanz und eine weitere Dimension verleihen. Es riecht, es stinkt in jeder Ecke. Waschmittel, Scheiße, verbranntes Benzin, frische Backwaren, Pizzateig, Obst, Gemüse… Jeder Stein scheint zu leben.