Ich höre sie schon raunen – „die Kanaken, die faulen Schweine, nehmen unsere Arbeit weg… und kriegen alles in den Arsch geschoben! So weit ist es schon.“. Nicht nur in den Kneipen wird man bald hinter vorgehaltener Hand murmeln – der Unmut, der Hass wird sich cholerisch auf den Straßen ausbreiten und durch die Fernseher in unsere Wohnzimmer kommen.
„Ausländerfeindliche Übergriffe“ und „Neonazis werden Schlagzeilen machen und ablenken von unserem eigenen Gewissen – von unserer eigenen Misere.
Daß Menschen, die auf „Kosten des Staates“ leben – Asylanten oder nicht – überhaupt als Problem thematisiert werden, ist lächerlich wie tragisch: rund 90 Millionen Euro zusätzliche Belastung, während ein ganzer Staat 37 Milliarden Euro Zinsen an ein Konsortium einer Handvoll Unternehmen (Banken) bezahlt. Die Nazis, die Asylanten, die Griechen und Spanier sind willkommen im großen Zirkus der Zerstreuung, solange wir bloß mit dem Finger auf sie zeigen können. Armes Deutschland. Tatsächlich. Immer dann, wenn wir die „Menschenwürde“, diesen unsäglich abstrakten, einschüchternden Begriff bemühen müssen, haben wir bewiesen, daß wir unfähig sind, seine Bedeutung annähernd nur zu erfassen.
Menschlichkeit findet sich inzwischen als Modebegriff in Marketing-Kampagnen. Entfremdung nennt man das, was uns schon lange aus der Bahn geworfen hat.
- Ach, Internet hat doch keine Zukunft "Ach, Internet, Internet - wenn ich das immer höre. Das hat doch keine Zukunft!" So heisst es in einem Film vom Komikerduo Elsterglanz. Diese Zukunft wurde in den 1990er Jahren verloren. Zumindest wenn man Zukunft offen lassen möchte, so wie man eine Gesellschaft in ihrer Entwicklung offen halten sollte, um von Demokratie zu sprechen. Die…
- Sind wir erschöpft durch Migration? Achtzig Prozent der Deutschen seien laut Umfragen aufgrund der Migration erschöpft. Das hörte ich eben im Radio von einem CDU-Politiker. Das sehe ich anders. Vielleicht sind die Deutschen erschöpft von der ständigen Präsenz dieses Themas, das sich in ewiger Wiederholung in ihre Köpfe geprägt hat. Das Problem der Migration ist, auf Fakt und Zahle geschaut,…
- Der Verrat der AFD Die AFD hat viele ihrer Wähler verraten. Ich bin im Osten aufgewachsen und dort (wenn ich in Deutschland bin) Zuhause. Vor 26 Jahren wurden in den Landkreisen Sömmerda, Artern, Mansfeld zum Beispiel über 20.000 Menschen an einem Tag auf die Straße gesetzt. Jeder Fünfte saß auf der Straße. Viele waren gezwungen, den Sozialstaat in Anspruch…
- Das Leben ist ne Phase, der Rest ist die Hölle… Die Angst vor der Erkenntnis, das Leben nicht auszuschöpfen, führt dazu, sich in Schneckenhäuser und konzentrierte Weltanschauungen zu flüchten. Möge die Angst uns Scheuklappen aufsetzen!