Aus dem Desaster vom letzten Jahr hat das Bundeskriminalamt offenbar gelernt. Nunmehr hat die Behörde professionelle Software eingekauft: FinSpy – Software aus einer britischen Softwareschmiede. Interessant, daß die selbe Software angeblich schon von der ägyptischen Regierung benutzt wurde. Großbritannien hat inzwischen den Verkauf der Software reguliert. Die Begründung dafür ist vornehmlich die Tatsache, daß die Software Kryptographie benutzt. Das bedeutet, daß übertragene Daten verschlüsselt werden können – ohne ein Eingriffs- bzw. Einsichtsrecht des Staates. Das sehen Regierungen kritisch, denn das gefährdet die Transparenz. Es handelt sich eher um einen Grundsatz: Der Staat möchte letztlich immer einen Generalschlüssel besitzen – auch für private Räume. Ironisch, scheint es: Immerhin wird hier von Software geschrieben, welche gerade in private Gefilde eindringt. Ein von mehreren veröffentlichten Wiki-Leaks-Dokumenten ist eine kurze Produktbroschüre der Software. Ziemlich interessant, wenngleich nicht überraschend, daß die volle Kontrolle über Nutzeraktivitäten (Bildschirmübertragung, Email- und Skype-Inhalte) sichtbar gemacht wird. Auch die Videokamera des Computers läßt sich aktivieren. Über Ethik brauchen wir hier gar nicht auszubreiten. Diese Spionage an „unbescholtenen“ Bürgern – allein die Möglichkeit dazu – greift so wesentlich in die Privatsphäre ein, daß nicht ohne Berechtigung vom Eingriff in Menschenrechte auf informationelle Selbstbestimmung geredet wird. Diese – von den meisten Menschen im Netzt kaum wahrgenommene – Aktion der Bundesregierung ist nur die Spitze des Eisberges. Sie fügt sich ein in das große Puzzle eines großen, noch unbestimmten Plans, zur Zähmung des wilden Westens Internet. Schade, daß sich das Internet für viele von uns Katzenvideos und ostentative wie unsinnige facebook-Beiträge beschränkt. Rechte werden nur dann zum Thema, wenn sie beschnitten werden.
Die Autorität der Meinung Wo sind die Konzepte einer gerechten Gesellschaftsordnung, einer Ethik des Internets und seiner Algorithmen oder die einer universellen Bildung? Meine Identität als Mensch ist geformt, meine Angst nicht genommen, um über den Sinn meines eigenes Daseins nachzudenken. Nach alledem ist der Mensch von unten bis oben, von links nach rechts, mit der Aufgabe des Zweifelns…
Zellophane Freiheit Worin sich der DDR-Bürger wiederfand, war eine Gesellschaft, deren Fundament auf den Theorien des liberalen Gesellschaftsvertrages fußte. Danach gab jeder Bürger einen Teil seiner Freiheit ab - zum Beispiel die Freiheit, anderen Schaden zuzufügen, mittels Mord, Körperverletzung, Diebstahl, etc. um im Gegenzug das Gleiche vom anderen erwarten zu können. Im Unterschied zum Sozialismus war dies…
Die Gesundheit und ihr Preis Die Lösung der meisten Staaten ist keine neue: es soll mit Geld geholfen werden. In der Essenz bedeutet das neue Verschuldung von Staatskassen durch das Aushändigen von Steuergeldern an seine eigenen Leistungsträger. Wollen die Staaten eine weitere Inflation vermeiden, so fragt sich wann und wie dieses Geld wieder erarbeitet werden soll. Und die Frage scheint…
Die Bauhausierung der Handarbeit Handarbeit ist etwas Schönes, wenn sie ein Handwerk ist. Aber die "Bauhausierung" der Lebensumstände hat Handarbeit zu Luxus gemacht. Was soll "Bauhausierung" bedeuten? Spätestens als Henry Ford die Fließbandarbeit eingeführt hatte die Bedeutung von „Handarbeit” eine neue Dimension gewonnen. Es gab plötzlich Verwalter, Beamte, Angstellte und Arbeiter für die Massenproduktion von Gütern. Dann folgte etwas,…
Was ist ein Befreiungskrieg Der Gesellschaftsvertrag ist kein Konstrukt der Freiheitsverteidigung, im Gegenteil. Auf seiner Grundlage werden Freiheitsräume zum Zweck des Zusammenlebens eingeschränkt. Das Ergebnis ist Vertrauen in Stabilität und daraus Möglichkeiten neuer Freiheitsverwirklichung. Diese realisierten neuen Freiheiten werden zu Werten erhoben, deren Verteidigung mit Freiheitsverteidigung gleichgesetzt wird. Solche Strömungen sind zutiefst konservativ; sie verteidigen die Früchte ihrer Gewinne…